Der menschliche Knorpel wirkt in den Gelenken wie ein Stoßdämpfer. Durch Unfälle oder Abnutzung zerfasert die Oberfläche, der Knorpel reibt bis zum Knochen ab. Seit Jahren wird versucht, Knorpelzellen im Labor zu züchten. Noch gibt es bei diesem aufwendigen Verfahren keinen Durchbruch; das operierte Gelenk darf sehr lange nicht belastet werden, damit die Knorpelzellen einheilen.Der Einsatz des Hydrogel-Implantates von Cartiva, eines Knorpeloberflächenersatzes, ist gerade für alle Patienten geeignet, die einen Knorpelschaden in den Fuß- oder Zehengelenken haben. Bisher waren bei der Behandlung der Zehenarthrosen oftmals Verfahren angewendet, die das Gelenk zerstört oder versteift haben. Diese verursachten entsprechende schwere Folgen für die Lebensqualität. Das ist Vergangenheit! Der 10 mm im Durchmesser große Implantatzylinder aus Polyvinyl Alkohol Hydrogel Hemiarthroplasty – ein Material ähnlich dem, aus dem weiche Kontaktlinsen hergestellt werden – wird in einer nur kurz dauernden Operation zentral in den vorliegenden Knorpeldefekt eingesetzt. Nach der ambulant durchgeführten Operation kann der Patient bereits am Abend das Gelenk wieder belasten. “Die kurze Operationsdauer, die schmerzlose Einheilungsphase, die sofortige Belastbarkeit des Gelenkes und die schnelle Gehfähigkeit sind der überzeugende Gewinn dieses neuen Kunstknorpel.“ Das in den USA entwickelte und hergestellte Implantat hat die europaweite Zulassung und wurde erstmalig von dem European Foot Institute in 2007 im Kontinental Europa eingeführt. Das European Foot Institute, unter Leitung von Dr. med. D. Nowak, hat sich an der Anerkennung dieser Alternative, zu dem vollständigem Gelenkersatz oder der Gelenkversteifung, durch die privaten Versicherungen jahrelang eingesetzt. Die Zulassung durch die privaten Versicherungen wurde mit einer Studie der Firma Cartiva in Zusammenarbeit mit dem European Foot Institute in 2017 erreicht. Cartiva wird ist erst seit Anfang 2018 in Deutschland durch einen Distributer angeboten und somit auch erst seit März 2018 von anderen Orthopäden in Deutschland angewandt.